Ein Gedicht entsteht
Ein Gedicht entsteht
Schritt 2
Die Festung

Ich stehe inmitten der hängenden Weingärten der Festung Marienberg und staune. Das Wetter meint es gut mit mir und der Blick ins Tal und auf die umliegenden Hügel ist einfach herrlich. Einen dieser Hügel schmückt das Käppele, das wie eine edle Dame huldvoll herüberwinkt. Stolz neigt denn auch die Festung, der ritterliche Recke, das Haupt, um den Gruße lächelnd zu erwidern. Strahlend schön unter einem blauen Himmelszelt und weißen Wolken.

Beeindruckend erheben sich die Mauern. Stein auf Stein. Blut und Schweiß. Aus manchen Ritzen wachsen zarte Fingerhüte. Kleine, helle Blütenköpfchen nicken von ihren luftigen Plätzen im Wind. Raschelnd durchstöbert eine Brise das Stroh, das schützend um die Rebstöcke gebettet liegt. Mohnblumen  und Zaunwinden wiegen sich in der Gesellschaft schlanker Gräser. Ein Hauch von Dornröschen und Vergangenem liegt über allem.

Die Worte, die ausgesprochen nur stören würden, rollen in meinem Kopf von einer Ecke in die andere, bis ich sicher sein kann, dass aus ihnen ein Gedicht entsteht. Es sitzt dort in meinem Kopf. Wenn die Zeit reif ist, brauche ich es nur herauszukratzen.



 

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